St. Georgsberg

 

 

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Beschreibungen von St. Georgsberg

 

 

1784 - „Schaut man [aus Ratzeburg] über die zum Lüneburger Tor führende Herrenstraße hinweg,  so präsentiert sich hoch über der Stadt ein Teil des etwa eine halbe Viertelstunde von der Stadt belegenen St. Jürgensberges und der darauf liegenden Amts- und anderen Gebäude mit dem schönen Gehölz, das in geraden, den Horizont berührenden einzelnen Stämmen, zwischen welchen bei untergehender Sonne das Abendrot prächtig hindurchschimmert, in gerader Linie rechts oberhalb sich wegzieht und gleichsam eine hohe Gallerie, welche die Aussicht begrenzt. Auch sieht man einen Teil eines anderen dickeren Gehölzes links über dem Berg anheben, und alles übrige um und zwischen den Gebäuden, die so hübsch da überall am Berge gestreut liegen, ist mit laubvollen Bäumen und Büschen ausgefüllt.“

 

 

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Blick auf St. Georgsberg (um 1900)
1808 - „Der Vormittag des heutigen Tages war dem Besehen des westlich der Stadt, ausserhalb des lüneburger Thors gelegenen Gegenden gewidmet. Hier bestiegen wir erstlich die hohen Berge, zwischen denen sich in einem Hohlwege der Möllner Weg hinzieht. Die unvergleichliche Aussicht, welche man von hieraus über die Stadt, den See und dessen östliche Ufer hat, war uns reichliche Entschädigung, für das mühsame Erklimmen dieses Bergrückens. Ich spare die Worte, um ein Bild dieser Gegend zu entwerfen, denn ich könnte nur frühere Schilderungen wiederholen, und würde doch die schöne Mannigfaltigkeit der Natur nicht lebendig genug darstellen. Je freygebiger die Natur in der Austheilung ihrer schönsten Gaben ist, je armseeliger erscheint unsere Sprache. Dort sehen wir Fülle und Abwechslung, hohe genialische Züge, hier sind wir bei jedem Schritt gebunden, beschränkt und um Ausdrücke verlegen. Die Zunge vermag nicht immer der Dollmetscher des Herzens zu seyn. Einer von diesen Hügeln wird der St. Georgsberg genannt, weil darauf eine dem heiligen Georg gewidmete Kirche erbaut ist. Jetzt nennt man sie bloos die Kirche auf dem Berge, und sogar im hannoverschen Staatskalender habe ich sie unter der Benennung Ratzeburg auf dem Berge gefunden, obwohl sie durchaus nicht zu Ratzeburg gehört. Der Prediger, der Organist und Küster sind die Einzigen, die nahe der Kirche wohnen; die ganze Diözese aber liegt entfernter und besteht aus mehreren Dörfern …“

 

 

1907 - Am ö. Ende dieses Dorfes [Giesensdorf] zweigt l. ein anderer Fußweg ab, der die Mölln-Lübecker Ch. kreuzt, etwas s. vom Ratzeburger Bhf. auf langer eiserner Brücke die zahlreichen Rangiergeleise der Bahn überschreitet und bei den hochgelegenen Friedhöfen von St. Georgsberg ausmündet. Wundervoll ist von hier oben der Blick auf Ratzeburg und seinen See. Bei der alten Kirche, deren Fußboden tiefer liegt als die Straße, steil hinab und über den Damm nach Ratzeburg.“

„Nun wieder hinab zum Hohlwege [von Marienhöhe] und um den kleinen vorgelagerten Hügel herum ans Seegestade zurück; hier auf schattigem, r. stets freie Aussicht bietenden Fußwege längs eines Grabens nach St. Georgsberg. Der Weg mündet in die von Mölln kommende Ch. beim Weinberg, einem Wirtshause, dessen besuchenswerter Garten sich terrassenförmig am steilen Höhenrande hinaufzieht; auch hier ist ein Dampfbootsteg. Nun über den w. Damm zurück nach Ratzeburg oder l. nach dem Bhf.“

 

 

Quellen:

1784: „Lauenburgische Zeitung“, Nr. 88, vom 29. Juli 1909 [Wiedergabe eines 1784 im 53.-54. Stück des Hannoverschen Magazins veröffentlichten Beitrags des Ratzeburger Arztes Dr. Samuel Gottlieb Vogel]

1808: Kaack, Hans-Georg, Ratzeburg - Geschichte einer Inselstadt, Neumünster 1987 [Wiedergabe eines Berichts der Wanderburschen Ludwig Röding und Eduard Fuchs]

1907: „Hamburger Wanderbuch, I. Holstein-Lauenburg“, Verlag von C. Boysen, Hamburg 1907 [Auszüge]

 

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